Παρασκευή 29 Απριλίου 2016

Tonsillektomie bei PANDAS?

Laryngo-Rhino-Otol 2016; 95: S110-S115
DOI: 10.1055/s-0041-109592

Hintergrund: Beim PANDAS (Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Assocciated with Streptoccocal Infections) handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem Zwangs- und Ticstörungen auf eine Streptokokken-Infektion zurückgeführt werden. Anhand einer Literaturrecherche sollte geklärt werden, inwieweit die Tonsillektomie (TE) als therapeutische Maßnahme zu empfehlen ist. Methoden: Bei PubMed wurde mit den Schlagworten tonsillectomy und PANDAS, OCD, compulsive, pediatric autoimmune, Chorea und Tic nach Studien gesucht, in denen die Tonsillektomie zur Behandlung einer PANDAS ausgeführt worden war. Herangezogen wurden ausschließlich Artikel ab 1995 bis zum 31.07.2015. Übersichtarbeiten zum Thema PANDAS ohne Patientendarstellung wurden ausgeschlossen. Ergebnisse: Insgesamt entsprachen 9 Artikel den Suchkriterien. In 6 Publikationen wird über 8 Einzelfälle berichtet, in denen die TE einen mehr oder weniger positiven Effekt auf die neurologischen Auffälligkeiten ausübte. Daneben fanden sich 3 Fallserien mit insgesamt 173 Patienten, von denen 91 der TE zugeführt worden waren. Die Nachbeobachtungszeit schwankte bei den Fallberichten zwischen 2 und 36 Monaten. Nur in zwei der drei Fallserien war eine Nachbeobachtung vorgesehen, die zwischen zwei und drei Jahren betrug. Über einen vollständigen Therapieerfolg wurde bei vier der acht Einzelfälle sowie in einer Fallserie bei weiteren drei Patienten berichtet. Dieser Effekt ließ sich bei den tonsillektomierten Patienten der beiden anderen Fallserien nicht beobachten, nicht einmal tendenziell. Schlussfolgerung: Die Diagnosestellung einer PANDAS ist wegen der möglichen Überlagerungen durch neurologisch-psychiatrische Komorbiditäten und Fehlen eines zuverlässigen Biomarkers und erschwert. Der positive Einfluss der TE in den Einzelfallberichten kann nicht zweifelsfrei von dem Effekt der postoperativen Medikation abgegrenzt werden. Größere Fallserien konnten den vereinzelt beobachteten positiven Effekt des Eingriffs nicht bestätigen. Angesichts der nicht zu vernachlässigenden operationsbedingten Morbidität und Mortalitätsrate erscheint eine Indikationsstellung nur im Rahmen von kontrollierten Studien mit standardisierter Vorgehensweise empfehlenswert.
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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