Laryngo-Rhino-Otol 2016; 95: S192-S216
DOI: 10.1055/s-0041-108962
Die operative Therapie von Larynxkarzinomen ist seit Jahrzehnten etabliert. Neben der Laryngektomie, die erstmals 1873 durchgeführt wurde, haben sich eine Vielzahl larynxerhaltender Operationstechniken, wie verschiedene offene Teilresektionen, die transorale Laserchirurgie und zuletzt die transorale Roboterchirurgie, entwickelt. Die am häufigsten angewendeten Studienformen in Studien zur Chirurgie des Larynxkarzinoms sind retrospektive Analysen von Fallserien, hiernach folgen Vergleiche von prospektiv geführten Erhebungen mit historischen Kontrollgruppen. Die Weiterentwicklung der Radio(chemo)therapieprotokolle und deren Analyse in prospektiven randomisierten Studien haben zu einer steigenden Akzeptanz nicht-chirurgischer Therapieverfahren geführt, auch aus dem Grund, dass prospektive kontrollierte randomisierte Studien als das Rückgrat der evidenzbasierten Medizin gelten. In den letzten Jahren rückt neben einer Verbesserung der Prognose von Patienten mit Larynxkarzinomen jedoch auch der möglichst umfassende Erhalt der Larynxfunktionalität nach Primärtherapie zunehmend in den Mittelpunkt der Therapieplanung. Die nicht unerheblichen Spättoxizitäten nach Radiochemotherapie wurden verstärkt analysiert. Dies führt zu einer Neubewertung primär chirurgischer Konzepte und Initiierung von Studien zur chirurgischen Therapie des Larynxkarzinoms, die auch durch die Hinwendung zur transoralen Roboterchirurgie in den USA gefördert werden. Durch Priorisierung erforderlicher chirurgischer Forschung sollte in Zukunft die Evidenzlage zur chirurgischen Therapie des Larynxkarzinoms verbessert werden.
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