Παρασκευή 29 Απριλίου 2016

Tonsillektomie: offizielle Zahlen und Trends in Deutschland

Laryngo-Rhino-Otol 2016; 95: S88-S109
DOI: 10.1055/s-0041-109594

Hintergrund: Über eine unterschiedliche Tonsillektomierate pro Einwohnerzahl im regionalen und zeitlichen Vergleich wird in der internationalen Literatur immer wieder berichtet. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Häufigkeit stationärer Behandlungen von chronischer Tonsillitis, Tonsillenhyperplasie und adenotonsillärer Hyperplasie für Deutschland mit über 80 Mio Einwohnern zu ermitteln. Außerdem sollte die Rate an Tonsillektomien, Abszesstonsillektomien, transoralen Inzisionsdrainagen von Peritonsillarabszessen sowie Tonsillotomien pro 100 000 Einwohner über mehrere Jahrgänge bestimmt werden. Eine abschließende Analyse widmete sich der Rate an Blutungskomplikationen nach Tonsillektomie in Abhängigkeit vom Geschlecht und Alter. Methoden: Grundlage für die diversen Kalkulationen mit Bezug auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland waren die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten sowie individuell angefragte Sonderauswertungen auf Basis des 6-stelligen OPS-Codes zu einzelnen Fragestellungen. Die aktuellsten Daten waren für den Jahrgang 2013 erhältlich. Ergebnisse: Innerhalb von 13 Jahren reduzierte sich die Zahl der Diagnosen „chronische Tonsillitis", „Hyperplasie der Gaumenmandeln" und „Hyperplasie der Gaumenmandeln und Hyperplasie der Rachenmandel" von 142 574 im Jahr 2000 auf 87 624 Fälle im Jahr 2013 (38,5%).Zwischen 2006 und 2013 wurden insgesamt 833 896 (Adeno)Tonsillektomien in Deutschland unter stationären Bedingungen vorgenommen. Die Zahl ging von 120 993 im Jahr 2006 auf 84 332 Operationen im Jahr 2013 zurück (30,3%). Die Detailanalyse ergab einen Rückgang vor allem bei den unter 20-jährigen, hier hatte sich die Tonsillektomierate von 70,92 pro 10 000 Einwohner im Jahr 2010 auf 58,68 im Jahr 2013 reduziert. Die altersunabhängige TE-Rate (alle Indikationen außer Abszesstonsillektomie) bezogen auf die Gesamtbevölkerung sank im gleichen Zeitraum von 13,34 auf 10,90 pro 10 000 Einwohner. Ein umgekehrter Trend ließ sich für die stationär vorgenommenen Tonsillotomien nachweisen: die Zahl stieg von 4659 Eingriffen im Jahr 2007 auf 11 493 im Jahr 2013 an, in der Summe waren es in diesem Zeitraum 59 049 Tonsillotomien.In Deutschland wurde pro Jahrgang etwa 15 000 Mal die Diagnose eines Peritonsillarabszesses gestellt (etwa 19 pro 100 000 Einwohner). Die Prävalenz steigt sprunghaft nach dem 15.Lebensjahr an, nur bis zu diesem Lebensalter waren überwiegend Patienten weiblichen Geschlechts betroffen. Bei der operativen Therapie betrug das Verhältnis von transoraler Inzisionsdrainage zu Abszesstonsillektomie 1:2,8.Für die Jahrgänge 2010 und 2013 wurden die Nachblutungsrate nach insgesamt 245 721 Tonsillektomien (alle Indikationen)kalkuliert, sie betrug 5,98%. Patientinnen waren seltener (5,06%) als Patienten (7,02%) von Blutungskomplikationen betroffen. In beiden Jahrgängen fand sich jeweils nur bei Patienten männlichen Geschlechts ein sprunghafter Anstieg der Nachblutungsrate nach dem 10.Lebensjahr. Schlussfolgerungen: Die Diagnosehäufigkeit von chronischen Erkrankungen der Gaumenmandeln sowie die absolute und relative Häufigkeit der Tonsillektomie erwies sich im Untersuchungszeitraum als deutlich rückläufig, bevorzugt bei Patienten weiblichen Geschlechts. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl an ausgeführten Tonsillotomien kontinuierlich an, vor allem bei Patienten männlichen Geschlechts. Hinsichtlich der Zahl an diagnostizierten und operativ behandelten Peritonsillarabszessen fanden sich bei der Betrachtung über mehrere Jahrgänge keine nennenswerten Schwankungen. Überwiegend wurde die Abszesstonsillektomie, seltener die transorale Inzisionsdrainage ausgeführt. Unabhängig von der Operationsindikation entwickelten sich Blutungskomplikationen nach einer Tonsillektomie bevorzugt bei Patienten männlichen Geschlechts, vor allem nach dem 10.Lebensjahr. Die Analyse der Datenlage konnte zum Teil dramatische Änderungen nachweisen, die neben den bekannten demografischen Veränderungen in der Versorgungsmedizin national und regional berücksichtigt werden müssen.
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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