Zusammenfassung
Hintergrund
In den letzten Jahren entwickelten sich die klassischen minimalinvasiven Operationsverfahren zur Kolonresektion immer weiter. Ziel ist die Verringerung bzw. Vermeidung einer Bauchdeckenverletzung mit weniger postoperativen Schmerzen, einer schnelleren Rekonvaleszenz und einer besseren Ästhetik. Ein aktueller Ansatz ist die totale laparoendoskopische Operation des linksseitigen Kolons (total laparoendoscopic colectomy, LEC) mit transanaler Präparatebergung. Das Ziel unserer Untersuchung war der Vergleich der LEC mit der konventionellen OP (laparoscopic assisted surgery; LAS) mit Bergeschnitt.
Methodik
Es wurden 168 Patienten (LEC:112, LAS:56) mit Divertikelerkrankungen, Rektumprolaps sowie benigne und maligne Tumoren konsekutiv eingeschlossen und retrospektiv ausgewertet. Das Präparat wurde bei der LEC mit einem speziell entwickelten Rektoskop transanal geborgen, bei der LAS wurde eine Minilaparotomie von 5 cm durchgeführt. Der primäre Endpunkt war der postoperative Schmerz; sekundäre Endpunkte waren Operationszeit, peri- und postoperative Komplikationen, die Anzahl und Länge der Präparate, zusätzlicher Analgetikabedarf und Krankenhausverweildauer.
Ergebnisse
Der postoperative Schmerzscore (VAS) unterschied sich nicht signifikant zwischen den Behandlungsgruppen; jedoch war bei den LAS-Patienten eine zusätzliche Schmerzmedikation notwendig (p < 0,001). Die mediane Operationszeit für die LEC (120 min) war aufgrund der Lernkurve etwas länger als bei der LAS (100 min); reduzierte sich aber bei den letzten 50 LEC-Operationen auf 95 min. Die Krankenhausverweildauer war bei der LEC-Gruppe (6 Tage) einen Tag kürzer (p = 0,003). Komplikationsraten unterschieden sich nicht.
Diskussion
Die totale laparoendoskopische Operation des linksseitigen Kolons mit transanaler Bergung vermeidet eine Minilaparotomie und deren Morbiditäten. Die LEC-Operation ist für eine größere Patientenanzahl, einschließlich übergewichtiger Patienten, gut durchführbar. Die gezeigten Vorteile dieser Methode, wie reduzierter Analgetikaverbrauch, kürzere Krankenhausverweildauer und schnellere Rekonvaleszenz, müssen durch randomisiert-kontrollierte Studien mit längerem Follow-up bestätigt werden.
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